Zarte Motive, weiche Verläufe und brillante Farben – immer öfter sieht man auf Instagram und Co. wunderschöne Aquarell- und Watercolour-Motive. Haben Sie Lust, diesen schönen Trend selbst auszuprobieren? Staehlin zeigt Ihnen, welche Materialien Sie benötigen, wie Sie Farben richtig mischen und wie Sie Brush Pens sowie flüssige Aquarellfarben geschickt kombinieren können.
Aquarellfarben lassen sich wunderbar mischen
Bei Aquarellfarben denken Sie vielleicht erst mal an den klassischen Aquarellfarbkasten. Hier lösen Sie mit Wasser und Pinsel die mit einem Bindemittel zu einem kleinen Farbstein gebundenen Farbpigmente und bringen sie auf das Papier. Es gibt aber auch ganz andere Formen von Aquarellfarben, zum Beispiel fertig gemischte, flüssige Farben sowie wasservermalbare Brush Pens. Das Tolle ist: Sie lassen sich alle wunderbar miteinander kombinieren!
Und weil sich Aquarellfarben so prima mischen lassen, brauchen Sie anfangs auch nur wenige unterschiedliche Farbtöne. Sinnvoll ist eine Grundausstattung von sechs bis zwölf Farben. Da Sie beim Aquarellieren mit Wasser arbeiten, empfiehlt sich außerdem richtiges Aquarellpapier. Normales Papier wellt sich, saugt sich voll und löst sich auf. Ebenso wichtig sind ein paar gute Haarpinsel.
Der Farbkreis: Ein kleiner Exkurs in die Farbenlehre
Bevor Sie sich jetzt aber gleich ein ganzes Bild vornehmen, bietet es sich erst mal an, mit den Farben zu experimentieren. Legen Sie zum Beispiel einen Farbkreis an, der deutlich macht, welche Mischfarben aus der Kombination von Farben entstehen.
Dafür bringen Sie zunächst die drei Primärfarben Gelb, Rot und Blau in einem Dreieck auf das Papier. Mischen Sie die nebeneinanderliegenden Farben zusammen, erhalten Sie die Sekundärfarben: aus Gelb und Rot wird Orange, aus Blau und Rot wird Violett, aus Blau und Gelb wird Grün. Wenn Sie jetzt wiederum die nebeneinanderliegenden Farben miteinander mischen – also eine Primär- und eine Sekundärfarbe – erhalten Sie die Tertiärfarben: Gelborange, Rotorange, Lila, Blauviolett, Blaugrün und Gelbgrün. Damit haben Sie schon die zwölf Grundfarben gemischt!
Aus dem Farbkreis können Sie also lesen, welche Mischungen welche Farben ergeben und wie die Farben zueinanderstehen. Die beiden komplementären – also sich gegenseitig ergänzenden – Töne, liegen sich im Farbkreis gegenüber. Zum Beispiel Gelb-Violett, Rot-Grün und Blau-Orange. Man nennt sie Komplementärfarben.
Beim Mischen und Experimentieren werden Sie schnell merken, dass keine Farbe der Anderen gleicht. Schon durch eine einzelne Nuance heller oder dunkler entsteht ein komplett neuer Ton.
Experimentieren Sie mit verschiedenen Farben und Techniken
Die wasservermalbaren Farben von Ecoline, die wir für unsere Motive verwendet haben, lassen sich toll mit Brush Pens kombinieren. Zum Beispiel für ein Handlettering mit einem schönen Farbverlauf innerhalb der einzelnen Buchstaben. Dafür tauchen Sie einfach nur die Spitze eines hellen Brush Pens in flüssige Aquarellfarbe und schreiben dann damit.
Natürlich lassen sich die Farben aus den Brush Pens auch ganz leicht mit flüssigen Aquarellfarben vermengen. Geben Sie die Farben aus einem Aquarell Brush Pen auf eine Mischpalette. Dafür „malen“ Sie einfach ein paarmal über die Oberfläche der Palette, bis ausreichend Farbe aus dem Stift getreten ist. Die flüssigen Farben können Sie tropfenweise mit der Pipette auf die Mischpalette dazu geben. Jetzt können Sie die Farben miteinander mischen oder mit Wasser verdünnen und anschließend mit einem Pinsel wieder aufnehmen.
Tipp: Wenn Sie gerade keine Mischpalette zur Hand haben, können Sie stattdessen auch eine Prospekthülle mit glatter Oberfläche verwenden. Die Farben lassen sich alternativ aber auch direkt auf dem Papier gut miteinander mischen. Wenn Sie mit der flüssigen Farbe gemalt haben, können Sie mit einem Brush Pen in die feuchte Farbe hineinmalen. So entstehen schöne Verlaufseffekte. Sowohl Brush Pen als auch flüssige Farbe sind extrem pigmentstark. Zarte Töne müssen Sie deshalb entweder direkt als solche auftragen oder die kräftigen Farben vor Anwendung auf der Palette mit Wasser verdünnen.
Tipp: Mischen Sie nie mehr als drei Farben miteinander – sonst geht die schöne Strahl- und Leuchtkraft verloren.
Wichtig beim Aquarellieren: Arbeiten Sie von hell nach dunkel
Beim Malen mit Aquarellfarben wird kein Weiß verwendet. Stellen, die weiß bleiben sollen, müssen Sie also von Anfang an aussparen. Auch dunkle Flächen bekommen Sie im Nachhinein nicht wieder hell. Beginnen Sie beim Auftragen deshalb mit der hellsten Farbe und werden Sie dann immer dunkler. Sozusagen von wässrig zu trocken. Für die hellen Farben verdünnen Sie die Pigmente mit viel Wasser, je dunkler Sie werden, desto weniger Wasser ist im Spiel und umso mehr Pigmente kommen auf das Papier. Das erfordert ein gewisses Vorstellungsvermögen – wie soll das fertige Bild später aussehen? Arbeiten Sie sich Schritt für Schritt vor. Manchmal hilft es, sich das Motiv mit einem feinen Bleistift ganz leicht vorzuzeichnen. Gerade bei Kreisen oder für ein Aquarell-Lettering macht es Sinn, sich eine Vorlage oder ein Lineal zur Hilfe zu nehmen und die Linien oder Umrisse vorzuzeichnen.
Und denken Sie immer daran: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Also bleiben Sie dran, üben Sie, experimentieren Sie und vor allem: Haben Sie Spaß!
Wir von Staehlin hoffen, dass Sie nun richtig Lust aufs Aquarellieren bekommen haben. Dann schauen Sie doch mal in unserem Geschäft vorbei. Hier finden Sie eine Auswahl an Farben, Papieren und Pinseln – so können Sie direkt loslegen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!