So machen Sie aus dem Pflichttermin Elternabend eine schöne Veranstaltung: Mit einer guten Vorbereitung, ein paar Tricks und der richtigen Unterstützung können Sie als Lehrkraft den Elternabend schön, nahbar und persönlich gestalten.
Warum ist ein Elternabend wichtig?
Der Elternabend ist wie eine Brücke: Lehrkräfte und Eltern, die im Alltag eher wenig direkten Kontakt haben, kommen für einen Abend zusammen. Hier werden fachliche und organisatorische Inhalte besprochen: Wie sieht die Planung für das kommende Schulhalbjahr aus? Steht eine Klassenfahrt, ein Fest oder eine besondere Anschaffung an? Es geht auch darum einzuschätzen, wie die Stimmung in der Klasse ist, ob es akute Probleme gibt, die besprochen werden sollten.
„Nicht zuletzt ist der Elternabend aber auch die Gelegenheit für Eltern, die Klassenlehrerin oder den Klassenlehrer ihres Kindes kennenzulernen: Wem vertraue ich mein Kind an? Wie spricht er oder sie, wie ist das Auftreten, die Mimik und Gestik? Wohin kommt mein Kind? Diese weichen Faktoren sind ganz wichtig für das Gefühl, das die Eltern der Schule entgegenbringen“, erzählt Bianca Franken. Sie ist Lehrerin an einer Grundschule in NRW und hat schon viele Elternabende organisiert. „Trotzdem bin ich bis heute jedes Mal aufgeregt“, gesteht sie. „Es ist mir ganz wichtig, dass ich menschlich und nahbar rüberkomme und die Eltern gleichzeitig merken: Die hat Ahnung.“
Damit Ihnen als Lehrkraft das auch gelingt, geben wir von Staehlin Ihnen Tipps mit auf den Weg.
Ihnen graut vor dem Elternabend? Das muss nicht sein. Mit unseren Tipps gelingt die Veranstaltung spielend leicht.
1.Die Vorbereitung des Elternabends
Den richtigen Termin finden
Legen Sie den Termin des Elternabends idealerweise auf einen Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag – vor dem Wochenende, vor Feiertagen oder Ferien ist die Planung eines Elternabends ungünstig, denn Sie möchten ja möglichst viele Eltern bei sich begrüßen. Verschicken Sie die Einladungen mindestens zwei Wochen vor dem geplanten Termin. „Der allererste Elternabend vor der Einschulung ist besonders spannend“, sagt Bianca Franken. „An meiner Schule findet er immer vor den Sommerferien statt – das finde ich sehr gut, so bekommen die Eltern schon vor Ferienstart ein Gefühl für die Schule und die Klasse, in die ihr Kind kommen wird.“
Wählen Sie für den Elternabend einen Termin unter der Woche.
Das gehört in die Einladung zum Elternabend
Übersichtlich und persönlich: So sollte eine Einladung zum Elternabend aussehen. Teilen Sie den Eltern mit, wann und wo der Elternabend stattfinden wird, wie lange er voraussichtlich dauern wird und wie der ungefähre Ablauf aussieht. Wenn Sie einen Rückmeldestreifen für eine Zu- oder Absage integrieren, können Sie dort direkt Themenwünsche mit abfragen. Vermeiden Sie steife Formulierungen und unterschreiben Sie persönlich – so haben die Eltern schon mal den Namen der zukünftigen Lehrkraft ihres Kindes.
Die Fäden in der Hand halten
Sie als Lehrkraft sind der Moderator oder die Moderatorin des Elternabends. Damit er rundum gelingt ist es wichtig, dass Sie stets den roten Faden im Blick behalten und souverän durch die Veranstaltung führen. „Jungen Kollegen empfehle ich, mit einer Powerpoint oder ähnlichem zu arbeiten“, erzählt die Grundschullehrerin. „Mit einer Präsentation stellen Sie sicher, dass Sie immer wieder dorthin zurückkommen, wo Sie sein wollen – ohne sich in Details zu verzetteln oder ablenken zu lassen.“ Eine Präsentation sollte eher stichpunktartig gehalten sein und Ihnen als Gedankenstütze dienen. Vermeiden Sie komplette Textblöcke, die Sie stoisch ablesen – das ginge zu Lasten der Konzentration.
Immer schön locker bleiben – ein guter Elternabend gelingt, wenn Sie entspannt und souverän zugleich sind.
Unterrichtsplaner und Lehrerkalender nutzen
Nutzen Sie für die Vorbereitung alle Ressourcen, die Sie haben. Der wichtigste Begleiter im Alltag einer Lehrkraft: Ein guter Termin- und Unterrichtsplaner. Lehrerkalender, zum Beispiel von Brunnen, sind exakt auf die Bedürfnisse von Lehrerinnen und Lehrern zugeschnitten. Hier finden sich Wochen-, Stunden, Klassen- und Sitzpläne, der aktuelle Schuljahreskalender, Ferientermine, Schüler- und Notenlisten … Mit praktischen Seitenverweisen können Sie zwischen Kalender und Notizbuch hin und her springen – und haben so alle Infos in einem einzigen Planer. Verschiedenfarbige Zeichenbänder sorgen für Orientierung, in Einstecktaschen können Sie lose Dokumente sammeln.
Mit den dort vermerkten Infos können Sie gut in die Planung Ihres Elternabends starten. Bestimmen Sie mit Ihrem Planer einen geeigneten Termin und setzen Sie sich eine Erinnerung in den Kalender, die Einladungen zu verschicken und die Rückmeldestreifen einzusammeln. Dank der Schülerliste wissen Sie, welche Eltern zu dem Abend kommen werden und der Sitzplan hilft bei der Verteilung der Eltern auf die einzelnen Schulbänke. Nutzen Sie den Notizbereich, um zu vermerken, was Ihnen an diesem Elternabend besonders wichtig ist – so können Sie die einzelnen Tagesordnungspunkte besser planen. Lehrerkalender, Termin- und Unterrichtsplaner erhalten Sie natürlich auch in unserem Geschäft in Kempten. Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne, welcher Kalender zu Ihnen passt.
Gute Organisation ist wichtig. Lassen Sie sich im Schulalltag von Lehrerkalendern unterstützen.
So sollten Sie den Elternabend strukturieren
Damit der Elternabend reibungslos abläuft und Sie stets die Zügel in der Hand halten, sollten die einzelnen Tagesordnungspunkte sinnvoll aufeinander aufbauen. Nehmen Sie sich also für diesen Teil der Vorbereitung besonders viel Zeit und vermerken Sie in Ihrer Präsentation oder Ihrem Planer den Ablauf mit den einzelnen Inhalten:
- Vorstellung der Lehrkraft
- Vorstellungsrunde der Eltern (nur beim ersten Elternabend)
- Klassenklima und Stimmungsbarometer
- Inhalte des kommenden Schulhalbjahres
- Organisatorisches des kommenden Schulhalbjahres (z.B. Klassenregeln, Wandertage, Klassenfahrten …)
- Wahl der Klassenpflegschaft und Elternvertreter
- Weitere wichtige Themen
„Wenn wir bereits Elternvertreter gewählt haben, frage ich gerne im Vorfeld bei diesen ab, ob es Themen oder Fragen gibt, die ich mit aufnehmen sollte für den Elternabend“, rät Bianca Franken. „Das gibt mir zusätzlichen Input und alle fühlen sich einbezogen.“ Bereiten Sie eine Anwesenheitsliste vor und ein Protokolldokument, das von einem Freiwilligen stichpunktartig geführt werden soll – so können im Nachhinein auch die Eltern an dem Abend teilhaben, die es nicht zu dem Termin geschafft haben.
2.Den Elternabend richtig durchführen
Das Klassenzimmer für den Elternabend vorbereiten
Bianca Franken: „Ich veranstalte meine Elternabende immer im Klassenzimmer. In diesem Ambiente können sich die Eltern gut vorstellen, wie wir hier jeden Tag lernen und die Welt entdecken. Ich setze die Eltern auf die Plätze ihrer Kinder – diese finden sie dank Namensschilder, die ich auf die Tische stelle. So lernen sie direkt die Eltern des Sitznachbarns ihres Kindes kennen und kommen ins Gespräch.“
Seien Sie früh genug vor Ort, um alles vorzubereiten. Sorgen Sie dafür, dass das Klassenzimmer ordentlich und die Tafel sauber ist. Lüften Sie ausgiebig und stellen Sie eventuell Getränke und ein paar Salzstangen bereit.
Platzieren Sie die Eltern an den Schulbänken, wo normalerweise ihre Kinder sitzen.
„Mir ist es wichtig, alle Eltern persönlich mit einem Händedruck am Klassenzimmer zu begrüßen“, erzählt die Grundschullehrerin. „So wird Distanz überwunden, peinliches Rumstehen vermieden und auch ich werde ein bisschen lockerer.“
Weisen Sie die Eltern freundlich an ihre Plätze, bieten Sie ein Getränk und ein paar Snacks an und beginnen Sie den Elternabend, wenn alle da sind.
Sie moderieren den Elternabend – aber vergessen Sie Ihr Publikum nicht. Begegnen Sie den Eltern auf Augenhöhe und halten Sie Raum für Rückfragen frei. Holen Sie Feedback ein, indem Sie zwischendurch fragen: „Ist alles klar bis hierher?“ oder „Sollen wir auf diesen Punkt detaillierter eingehen oder blicken Sie durch?“. So halten Sie die Verbindung zu den Eltern.