Architektinnen und Architekten umgibt eine Aura der Coolness. Sie sind kreativ, immer gut gekleidet und ein bisschen unnahbar. Vielleicht liegt es an ihrem Blick auf die Dinge: Sie sehen nicht nur die Fassade, sie blicken hinter die Fassade. Mit ihren Zeichnungen schälen sie den Kern eines Objektes heraus, machen mit wenigen Strichen das Wesentliche eines Gebäudes sichtbar. Wie machen sie das bloß?

Architektur zeichnen: Handwerk und Übung

Um es vorwegzunehmen: Architektinnen und Architekten sind auch nur Menschen. Niemand von ihnen ist mit einer Rolle Transparentpapier unter dem Arm auf die Welt gekommen. Um gut architektonisch arbeiten und zeichnen zu können, mussten auch die ganz Großen üben, üben, üben.

Der Großteil der Arbeit in Architekturbüros findet mittlerweile digital statt. Aber die Grundlagen im Studium und bei Ideenfindungen werden oft analog erarbeitet – denn die Nutzung von Stift und Papier fördert das Verständnis vom Raum und beflügelt die Kreativität.

Architektonische Skizzen sehen schnell hingeworfen und trotzdem präzise aus. Sie fangen das Wesentliche ein und vermitteln einen klaren Blick. Um das auch so hinzubekommen, brauchen Laien Übung, das stimmt. Es gibt aber ein paar einfache Tricks, mit denen Sie schnell besser werden – und diese teilen wir von Staehlin gerne mit Ihnen.

 

Architektur zeichnen leicht gemacht: 7 Übungen

1. Kleinen Ausschnitt wählen

Versuchen Sie nicht, sofort einen ganzen Straßenzug auf Papier zu bannen. Fokussieren Sie sich auf einen einfachen, kleinen, aber spannenden Ausschnitt – vielleicht sogar nur den Teil eines Gebäudes. Das nimmt den Druck raus und Sie können sich auf dem Papier leichter orientieren.

2. Lineaturen und Formate nutzen

Blanko-Skizzenbücher bieten allen Freiraum der Welt, aber gerade im Lernprozess können Notiz- und Skizzenbücher mit Lineatur hilfreich sein. Karierte Seiten unterstützen bei der Definition des Ausschnitts und lassen Hilfslinien schnell einzeichnen. Ähnlich verhält es sich mit gepunkteten Lineaturen („dotted“).

Machen Sie sich auch Gedanken über das Format Ihres Notiz- und Skizzenbuchs: Als Anfänger im architektonischen Zeichnen kann uns ein XL-Skizzenbuch überfordern. Gehen Sie dann einen Schritt zurück, wählen Sie ein kleines Notizbuch, beispielsweise im Pocketformat, um den Raum und die Arbeit mit der Perspektive stärker zu begrenzen.

Welches Format, welche Lineatur passt zu mir? Probieren Sie sich durch die vielfältigen Möglichkeiten.