Vom Kindergeburtstag bis hin zum Zahnarztbesuch: Die Organisation einer Familie ist eine Mammutaufgabe, bei der die Aufgaben nicht immer gerecht verteilt sind. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit kleinen Helfern mehr Struktur in den Alltag bekommen und auch die geistige Verantwortung für die Familienorganisation, den so genannten mental load, in den Griff bekommen.
Deswegen ist gute Organisation in der Familie wichtig
Haben Sie auch manchmal das Gefühl, eher ein kleines Unternehmen zu leiten, statt in einer Familie zu leben? Gab es über Jahrhunderte die klare Aufgabenteilung „Frau an den Herd, Mann an die Arbeit“, sind heute Familienmodelle und Lebensentwürfe so individuell wie noch nie. Und das ist gut so! Denn nur so hat jedes Familienmitglied die Chance, sich selbst mit seinen persönlichen Zielen und Wünschen zu verwirklichen. Gleichzeitig stellt uns diese Freiheit vor große Herausforderungen, denn Aufgaben und Rollen müssen neu verhandelt werden, manchmal ändern sich auch (unbewusste) Machtgefüge. Damit niemand auf der Strecke bleibt, ist es wichtig, die Organisation der Familie als gemeinsame Aufgabe wahrzunehmen – sie ist kein Selbstläufer. Sie tun sich und Ihren Lieben also etwas Gutes, wenn Sie sich ganz bewusst Zeit dafür nehmen und dabei von cleveren Tools unterstützen lassen.
So helfen Familienplaner, den Alltag zu organisieren
Familienplaner, zum Beispiel von Heye, sind Kalender, auf denen dank mehrerer Spalten die Termine der unterschiedlichen Familienmitglieder auf einem Blatt vermerkt werden können. So sieht man auf einen Blick, an welchem Tag für wen was anliegt.
Unsere Kinder sind oft ganz schön verplant: Erst steht ein Klassenausflug an, dann kommt die Geburtstagsparty der besten Freundin, jede Woche geht es mittwochs zum Klavierunterricht. Schreiben Sie all diese Termine in die Spalte des jeweiligen Kindes, um den Überblick zu behalten und keine Verabredung zu vergessen. In der Spalte der Eltern können ebenso wöchentliche Sporteinheiten, Arzttermin oder wichtige Jobtermine vermerkt werden.
Familienplaner gibt es in unterschiedlichsten Designs.
Jedes Familienmitglied bekommt eine eigene Spalte.
Mit diesen Regeln klappt die Organisation im Familienplaner
Damit der Familienkalender Ihnen wirklich nützt, gilt es einige Dinge zu beachten:
- Tragen Sie alle Termine umgehend ein. Jeder muss sich darauf verlassen können, dass der Planer stets aktuell
- Alle sind verantwortlich: Sorgen Sie dafür, dass jedes Familienmitglied die Befüllung des Kalenders als Aufgabe begreift und Sie sich nicht alleine darum kümmern – sonst bedeutet der Planer keine Entlastung. Es kann sein, dass Sie eine Zeit lang immer wieder daran erinnern müssen, aber mit etwas Gewöhnung werden alle (auch die älteren Kinder!) wie selbstverständlich ihre Termine dort eintragen.
- Manchmal gibt es etwas faule Familienmitglieder, die sich trotz Kalenders an jede Verabredung mündlich von Ihnen erinnern lassen. Seien Sie dafür nicht unendlich verfügbar, sondern erziehen Sie mit einem „Schau im Kalender nach“ zur Selbständigkeit. Manchmal ist es als kleiner Denkzettel sogar sinnvoll, ein Date sausen zu lassen, wenn derjenige nicht selbst daran denkt.
- Binden Sie auch Ihre Kinder in die Familienorganisation ein und übertragen Sie ihnen dauerhaft kleine, ihrem Alter entsprechende Aufgaben, die im Kalender vermerkt werden können. Ein Haushaltsplan mit Belohnungssystem hilft übrigens auch ungemein!
Ein gut gepflegter Kalender ist ein zuverlässiges Organisationsmittel.
Zu viel im Kopf: Das ist mental load
Warum das alles nötig ist? Weil es wichtig ist, dass die diversen Aufgaben, Verabredungen, Termine und Dates aus Ihrem Kopf auf ein Stück Papier wandern, somit sichtbar werden und die to do’s auf mehrere Schultern verteilt werden.
Kennen Sie den Begriff mental load? Er bezeichnet die geistige Verantwortung, alles für jedes Familienmitglied im Kopf zu haben, zu organisieren, vorbereitet zu sein und Aufgaben zu verteilen. Die feministische Künstlerin Emma hat das Thema mit Hilfe eines Comics zu Papier gebracht, der das Thema gut veranschaulicht und greifbar macht.
Mental load bedeutet, immer an alles denken zu müssen. Diese Kopfarbeit ist extrem anstrengend, hört nie auf – und sie ist unsichtbar und wird deswegen kaum wahrgenommen, geschweige denn wertgeschätzt. Mental load-Arbeit wird bis heute vorwiegend von Frauen und Mütter übernommen, vermutlich aufgrund der Prägung durch Gesellschaft, Geschichte, Kultur und Medien. Zusätzlich zur Familien- und Carearbeit sind viele Frauen heute berufstätig – die „Manager-Arbeit“ der Familie liegt dennoch meist vollständig bei ihnen.
Machen Sie einen regelmäßigen Termin aus, um den Wochenplan zu besprechen und alle (Kopf-)Aufgaben gerecht zu verteilen.
Mental load: Checkliste
Sie fühlen sich ausgelaugt, sind frustriert und erschöpft und wissen gar nicht so recht, warum? Stellen Sie sich beispielsweise folgende Fragen, um zu erkennen, ob Ihr Zustand an zu viel mental load liegt:
- Kommen bei Organisationsfragen alle Familienmitglieder zuerst zu Ihnen?
- Hören Sie oft die Sätze „Sag mir einfach, was ich erledigen soll“ oder „Sag, wenn du Hilfe brauchst“?
- Fangen Sie eine Aufgabe im Haushalt an und erledigen Sie 20 weitere, weil sie Ihnen nebenbei auffallen?
- Haben Sie den Gedanken, dass das Familiensystem zusammenbricht, wenn Sie nicht gut vorbereitet sind/an alles denken?
- Haben Sie das Gefühl, dass Verabredungen und to do‘s vergessen werden, wenn Sie nicht daran erinnern?
Mental load: Test
Die genannten Punkte sind Indizien dafür, dass der mental load und die Carearbeit in der Familie ungleichmäßig verteilt sind. Die Initiative Equal Care Day möchte auf mangelnde Wertschätzung und unfaire Verteilung der Carearbeit aufmerksam machen und hat einen Test zum Thema mental load erstellt, mit dessen Hilfe Sie sich dem Thema annähern können.
Nutzen Sie Familienplaner, um mental load besser zu verteilen
Die Erkenntnis, dass es das Thema mental load überhaupt gibt, ist der erste Schritt aus dem Hamsterrad. Im zweiten Schritt sollten Sie das Thema sichtbar machen und in Ihrer Familie ansprechen – besonders beim Partner, weil sich hier meist das größte Ungleichgewicht verbirgt. Sensibilisieren Sie dafür, dass Sie die Last der Carearbeit nicht alleine tragen können (und wollen) und entwickeln Sie gemeinsam Strategien, um gerechter mit dem Thema mental load umzugehen und nicht nur die Umsetzung der Aufgaben, sondern auch deren geistige Vor- und Nacharbeit besser zu verteilen. Der Familienkalender kann hier ein toller Unterstützer sein:
1.Legen Sie einen Tag in der Woche fest, an dem Sie sich Zeit nehmen, um die to do’s und damit verbundene mentale Arbeit der kommenden sieben Tage zu besprechen und aufzuteilen. Tragen Sie diese wöchentliche Verabredung als erstes ein, wenn Sie das Monatsblatt des Familienkalenders umdrehen.
2.Nutzen Sie colour coding: Wählen Sie unterschiedliche Stiftfarben, um im Familienplaner klar zu kennzeichnen, wer für welches Date verantwortlich ist. So lässt sich übrigens auch ein Ungleichgewicht leichter visualisieren.
3.Legen Sie zusammen „Aufgabenpakete“ oder ganze Prozesse fest, für die ein Familienmitglied fest und dauerhaft die Verantwortung übernimmt. Ein Beispiel: Kinder sollten regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt erscheinen, den sogenannten U-Untersuchungen. Der Elternteil, der für die U’s zuständig ist, hat nicht nur die Aufgabe, den Termin beim Kinderarzt vor Ort wahrzunehmen. Er muss:
- Den Überblick behalten, wann welche U fällig ist.
- Die Vorlaufzeit beachten, denn viele Ärzte haben einen vollen Terminkalender.
- Möglicherweise 15 Mal beim Kinderarzt anrufen, bevor er durchkommt.
- Gegenchecken, dass der Terminvorschlag nicht mit anderen Verabredungen kollidiert.
- Nötige Dokumente (zum Beispiel Impfpass) heraussuchen und bereitlegen.
- Das Kind rechtzeitig fertig machen, um pünktlich beim Termin zu sein.
- Das Kind zum Termin begleiten.
- Offene Fragen mit dem Kinderarzt besprechen.
- Für die Nachsorge zuständig sein: Welche Entwicklungen sollten wir laut Kinderarzt im Blick behalten, worauf sollten wir achten?
Um dem Elternteil, der sich bisher weniger mit der Carearbeit beschäftigt hatte, den Start zu erleichtern, können Sie gemeinsam kleine Spickzettel und Checklisten erstellen, an denen er sich für seine Aufgabenpakete orientieren kann. Diese können Sie in Ihren Planer oder Kalender einfügen, damit sie jederzeit griffbereit sind. Und der andere Elternteil kann diesen Prozess komplett von seiner mentalen to do-Liste streichen.
Familienplaner finden Sie bei uns in unterschiedlichen Größen, Formaten und Designs – hier ist für jeden etwas dabei.
Viele Familienkalender verfügen über einen Überblick für das nächste Jahr …
… oder über Stundenpläne für die Kinder. So ist jeder stets auf dem aktuellen Stand.
Für manche eignet sich ein Buchkalender besser als ein Wandkalender – welcher Typ sind Sie?
Nutzen Sie Freiräume im Kalender, um sich Mantras oder Motivationssprüche zu vergegenwärtigen.
Profitieren Sie von Zusatzinfos wie einer Schulferienübersicht, um Ihre Familie gut zu organisieren.
4. Bestärken Sie sich gegenseitig: Nutzen Sie den Familienkalender, um sich nette Botschaften zu übermitteln oder Mantras und Motivationssprüche daran zu befestigen. Es ist für jedes Familienmitglied ganz wichtig, anerkannt zu werden, in dem, was es tut. Zeigen Sie also, dass Sie Bemühungen und positive Entwicklungen wahrnehmen.
5. Lassen Sie Dinge auch mal vor die Wand fahren: Die Aufgaben sind klar verteilt, Sie merken aber jetzt schon, dass irgendetwas nicht mehr hinhauen kann? Anstatt Ihr Gegenüber darauf aufmerksam zu machen (und damit zu zeigen, dass Sie ja doch für ihn mitdenken), lassen Sie Situationen ruhig mal eskalieren. Ihr Teenager ist dafür zuständig, dass immer genug Toilettenpapier vorhanden ist? Wenn er es verschläft, rechtzeitig Klopapier nachzukaufen, muss er sich eben anders behelfen – und gegebenenfalls den Unmut der restlichen Familienmitglieder aushalten.
Verabredungen für die ganze Familie, zum Beispiel ein Besuch bei Oma, können in der kompletten Zeile vermerkt werden.
Familienplaner und Kalender bei Staehlin
Die Problematik des mental loads können wir Ihnen nicht abnehmen. Aber wir halten in unserem großen Kalendersortiment viele Produkte bereit, die Ihnen dabei helfen können, das Thema besser in den Griff zu bekommen. Mit einer großen Auswahl an verschiedenen Familienkalendern, beispielsweise von Heye, in denen oft auch Schulferien, Stundenpläne und Vorschauen auf das nächste Jahr integriert sind, fällt die Familienorganisation leichter. Oder Sie sind mehr der Typ für einen Kalender in Buchform? Auch hier halten wir unterschiedliche Exemplare bereit, die sich gut für Familien eignen. Kommen Sie in unserem Geschäft in Kempten vorbei, wir beraten Sie gerne, welches Planungssystem sich für Sie eignet.