Ran an die Pinsel, fertig, los! Bevor Sie aber mit Ihrem Malprojekt starten, gibt es bei der Auswahl des richtigen Werkzeugs einiges zu beachten. Ob Aquarellpinsel, Schlepper oder Katzenzunge – wir von Staehlin in Kempten verraten Ihnen, welcher Pinsel für welchen Einsatz am besten geeignet ist.

 

Ein kurzer Exkurs in die Geschichte des Malpinsels

Schon in der Steinzeit benutzten Höhlenmaler, neben den eigenen Fingern und kleinen Röhrchen, Pinsel für ihre Wandkunstwerke. Sie befestigten dafür Tierhaare oder Federn an leichten Knochen oder Stöcken. So konnten sie Farben auch großflächig auftragen. An dieser Grundform des Pinsels hat sich bis heute wenig verändert. Übrigens mussten noch bis Ende des 17. Jahrhunderts alle Künstler ihre Pinsel selbst herstellen. Erst im folgenden Jahrhundert entstand das Handwerk des Pinselmachers. Heutzutage gibt es Pinsel zum Glück in großer Auswahl fertig zu kaufen. Wir von Staehlin führen zahlreiche Hersteller und beraten Sie dazu gerne in unserem Geschäft in Kempten.

 

Woraus bestehen Aquarellpinsel und Co.?

Alle Malpinsel bestehen aus einem Holzstiel, dem Pinselkopf aus Haaren, Borsten oder Synthetikfasern (Besteckungsmaterialien) und einer Metallhülse (Zwinge), die die Haare oder Borsten mit dem Stiel verbindet. Wir unterscheiden zwischen Rund- und Flachpinsel – je nachdem, ob die Zwinge und demnach der Pinselkopf rund oder flach ist. Natürlich gibt es dabei viele Varianten, jedoch gehen alle Spezialformen immer auf diese beiden Grundformen zurück.

Pinsel gibt es heute zum Glück überall fertig zu kaufen – doch worauf müssen Sie bei der Auswahl achten?

Die Art der Zwinge bestimmt die Form des Pinselkopfs – flach oder rund.

Pinsel-Besteckungsmaterialien – zum Beispiel für Aquarellpinsel

Ob Ölmalerei, Aquarellkunst oder Acrylbild – für jede Farbsorte benötigen Sie spezielle Pinsel. Denn nur so kommen Sie am Schluss zum gewünschten Ergebnis. Pinsel mit feinen, weichen Haaren eignen sich für eine genauere und detailliertere Malweise, während grobe Borstpinsel eine expressive, künstlerische Ausdrucksweise unterstreichen. Pinsel aus Synthetikfasern sind vielseitig einsetzbar und besonders kostengünstig.

Borstpinsel

Borstpinsel (ja, richtig, es heißt Borstpinsel und nicht Borstenpinsel) bestehen aus Schweineborsten. Alle anderen Besteckungsmaterialien tierischer Herkunft bezeichnen wir als „Fein-Haare“. Die Borste ist kräftiger, härter, dicker und steifer als Haar. Hochwertige Borstpinsel bilden in der Spitze sogenannte „Fahnen“ aus, die Borste spaltet sich dabei in mehrere, auslaufende Enden. So nimmt der Pinsel besonders viel Farbe auf und zeichnet sich durch einen gleichmäßigen Farbauftrag aus. Er ist hochelastisch und bricht auch nicht bei hohem Druck, großem Widerstand oder anderen Belastungen. Das macht ihn ideal für pastosen, also sehr dicken Farbauftrag und für eher robuste Maltechniken in der Acryl- und Ölmalerei.

Naturhaarpinsel

Tierhaare sind das Besteckungsmaterial der Naturhaarpinsel. Von fest über hochelastisch bis hin zu hauchfein hat jede Haarsorte besondere Eigenschaften und ist für bestimmte Einsätze prädestiniert. Die am häufigsten genutzten Haare stammen von Rind, Eichhörnchen (speziell das Fehhaar), Iltis und Rotmarder.

Rindsohrhaarpinsel sind für dickflüssigere Farben, zum Beispiel bei der Ölmalerei, bestens geeignet. Sie haben eine kräftige Beschaffenheit und ein gutes Aufnahmevermögen. Das Haar des sibirischen Eichhörnchens (Feh) dagegen ist fein und elastisch.

Fehhaarpinsel eignen sich deshalb besonders gut als Verwaschpinsel.

Weil er schön weich ist und wenig Struktur beim Malen erzeugt, gehört der Iltishaarpinsel zur Grundausstattung bei der Aquarell- und Ölmalerei.

Der Rotmarderhaarpinsel ist der Rolls-Royce unter den Naturhaarpinseln: Rotmarderhaar ist kräftig, trotzdem sehr geschmeidig und besitzt eine große Elastizität. Der Haarkörper kann viel Farbe und Feuchtigkeit aufnehmen, hat eine große Spannkraft und behält immer seine Spitze.

Ein Fehhaarpinsel ist besonders fein und elastisch und damit der ideale Aquarellpinsel.